Allein frierend und fastend in der Wildnis? Haben wir DAS nötig? Gedanken zur Infotour heute Abend

Vier Tage allein nur mit Wasser in der Wildnis, um sich selber auf die Spur zu kommen? Das geht ja gar nicht! werden viele sagen. Zurück in die Steinzeit? nein danke! Ohne Smartphone, lecker zu Essen, Wärme und Komfort allein mit sich selber einsam fastend unter einer Plane im Regen frieren, das ist der worst case schlechthin. Was außer Frust soll dabei herumkommen?

Wir werden es heute, am 12.3. um 19 Uhr in der Buchhandlung Holota erfahren von Menschen, die sich das getraut haben, um in Verbindung zu kommen mit dem, was ihnen wirklich wichtig ist, was sie ersehnen und ihr Herz berührt. Diese fast intime Nähe zu etwas spürbar Besonderem geht unserer Gesellschaft offenbar immer mehr verloren, und das hat strukturelle Gründe.

In der Warenwelt unserer westlichen Wohlstandsgesellschaft verlocken uns immer mehr Angebote und Möglichkeiten… Und diese explodierende Fülle immer feinerer Vergnügungen steht uns inzwischen online Tag und Nacht zur Verfügung.

Genießen wir das Aussuchen noch oder macht es uns bereits Stress? Und wie intensiv genießen wir die Dinge, wenn wir sie uns geleistet haben? Lassen wir uns noch wirklich auf sie ein und verweilen dabei – oder vergleichen wir schon im Gefühl, das Bessere gerade eben zu verpassen?

Ein wenig später machen wir uns dann wieder von Neuem auf eine Suche, bei der uns ein Ankommen immer weniger gelingen will und die dabei immer anspruchsvoller macht. Irgendwann empfinden wir jede Angebotslücke oder Verzögerung als Zumutung, über die wir uns lautstark beklagen, weil wir so reizbar geworden sind.

Weder in der Warenwelt noch bei der Arbeit können wir es noch gut sein lassen, es sei denn aus Erschöpfung weil wir einfach nicht mehr können. Haltlos hasten wir immer weiter. Und das macht uns immer öfter ungehalten. Gibt es einen Ausweg für uns, die zum Opfer unseres Erfolgs zu werden drohen?

Ich bin gespannt auf heute Abend! Und freue mich sehr auf alle, die ebenso neugierig sind.