Mein Abschied aus dem Lokalfunk NRW

Mein Schreiben von Juni 2016 an die Chefredakteure der anderen NRW-Lokalsender, die im VdC organisiert sind. Damals war ich im Vorstand des Vereins der Chefredakteure NRW und habe den Kollegen diesen Brief geschrieben:

„Liebe Kolleginnen und Kollegen im Verein der Chefredakteure (VdC), es ist soweit. Die Veranstaltergemeinschaft Radio Lippewelle Hamm und ich haben gemeinsam dieses Statement an die Presse gegeben:

´Der langjährige Chefredakteur von Radio Lippewelle Hamm, Gerd Heistermann, verläßt den Sender in beiderseitigem Einvernehmen, um sich anderen Aufgaben zu stellen. Die Veranstaltergemeinschaft dankt ihm für seine mehr als 20 Jahre lange erfolgreiche Arbeit. Mit der Leitung der Redaktion wurde bis auf weiteres die stellvertretende Chefredakteurin Colleen Sanders beauftragt´.

Bei meiner Arbeit in Hamm habe ich zunehmend entdecken dürfen, wie die Menschen vor Ort etwas gemeinsam gestalten, was ihnen am Herzen liegt. Mich fasziniert, wie ganz unterschiedliche Menschen dabei neue Wege gehen.  Sie tun damit unserer Stadt doppelt gut: zum einen mit dem, was sie auf die Beine stellen, aber auch mit ihrer kreativen und konstruktiven Art selbst. Es war mir immer wichtig, diese Menschen im Radio zu Wort kommen zu lassen. Sie können damit ein Stück weit ansteckend wirken und so die Lebensqualität in unserer Stadt verbessern. Die Projekte und Initiativen, die den Menschen ganz persönlich am Herzen liegen und gemeinsame Probleme lösen, entstehen zunehmend im Lokalen – und das ist unsere Chance, zu informieren, zu inspirieren und zu ermutigen. Denn keiner ist hier näher an den Menschen als die Lokalradios in NRW. 

Auch künftig möchte ich Menschen anregen und (indirekt) einladen, ihre Potentiale ganz auf ihre Weise zu entfalten. Was es dazu braucht, habe ich in den letzten Jahren lernen dürfen, indem ich ehrenamtlich Menschen in Krisensituationen dabei begleite, für sich einen Weg zu finden. In den nächsten Monaten werde ich auf diesem Weg weitergehen. Ich werde die Orte in Deutschland besuchen, wo Menschen gemeinsam Neues versuchen: angefangen von Initiativen und Projekten vor Ort über die „Akademie der Lernkulturzeit“ in Frankfurt bis hin zu Initiativen, Gemeinschaften und Symposien, wo darüber nachgedacht wird, was es braucht, eine gute Zukunft für uns alle zu gestalten. In diesem Sinne verabschiede ich mich aus dem Lokalfunk NRW. Und das fällt mir nicht ganz leicht, ehrlich gesagt. Denn Ihr alle seid absolut engagiert und ein ganz starkes Team! Vielen Dank für die inspirierenden und die herzlichen Begegnungen. Sie werden mir schon ein wenig fehlen. 

Euer Gerd