Damit wir auch in der Pandemie gesund bleiben können

Wie wenig vorausschauend wir in Politik, Wirtschaft und als Verbraucher waren, hat sich mit dem Arzneimittelmangel offenbart. Der Preisdruck habe dazu geführt, dass die Pharmahersteller in Länder mit niedrigen Herstellungskosten und Auflagen abgewandert sind, heißt es im WA vom 15.7. Werden sich aber die Herstellerfirmen wirklich trauen, im teuren Inland zu produzieren nur im Vertrauen darauf, dass die Krankenkassen und damit letztlich die Verbraucher bereit sind, mehr zu zahlen? Würde eine Partei wirklich noch gewählt werden, wenn sie die Krankenkassenbeiträge erhöhen will?

Bisher musste unsere Wirtschaft vor allem effizient produzieren können, um wettbewerbsfähig zu sein.  Auch die Politik war sich da einig. In der Pandemie zeigt sich plötzlich eine Schattenseite dieser Wettbewerbsfähigkeit: sie macht ein System zugleich instabil und fragil.

Wie der Finanzökonom Bernard A. Lietaer in seiner Analyse der Finanzkrise gezeigt hat, haben überlebensfähige Systeme eine optimale Balance zwischen Effizienz und Belastbarkeit. Diese Systeme leisten sich Redundanzen und gelingende und nachhaltige Beziehungen, statt wie unsere Wirtschaft nur danach zu gehen, was ihrem ökonomischen Interesse nützt und so den einen gegen den anderen Standort auszuspielen.

Wir sind bislang sehr stolz auf unsere so leistungs- und wettbewerbsfähige Wirtschaft, wo alles perfekt aufeinander abgestimmt ist und reibungslos funktionieren muss. Nur krisenfest kann diese Markt-Wirtschaft offenbar nicht auch noch sein.

Das sog. Verletzlichkeitsparadox zeigt, dass gerade perfekt funktionierende Systeme bei Störungen unerwartet große Schäden erleiden, die sie mit viel Geld nicht annähernd auffangen können. Nach den unerwarteten Überraschungen seit der Finanzkrise wie Fukoshima, Flüchtlingswelle und jetzt die Viren werden wir künftig häufiger darüber nachdenken, wie unsere Systeme und wohl auch wir selbst resilienter werden können: https://www.resilienz.aufkursbleiben.uni-mainz.de/.

Bei der Frage, welche Medizin wir wollen und wie sich das Gesundheitssystem weiterentwickeln lässt, sollten Patienten und Bürger ein gewichtiges Wort mitzusprechen haben (z.B. in Bürgerräten für Gesundheit), heißt es in http://www.gesundheit-aktiv.de/corona-manifest

 

 

Damit wir auch in der Pandemie gesund bleiben können

Wie wenig vorausschauend wir in Politik, Wirtschaft und als Verbraucher waren, hat sich mit dem Arzneimittelmangel offenbart. Der Preisdruck habe dazu geführt, dass die Pharmahersteller in Länder mit niedrigen Herstellungskosten und Auflagen abgewandert sind, heißt es im WA vom 15.7. Werden sich aber die Herstellerfirmen wirklich trauen, im teuren Inland zu produzieren nur im Vertrauen darauf, dass die Krankenkassen und damit letztlich die Verbraucher bereit sind, mehr zu zahlen? Würde eine Partei wirklich noch gewählt werden, wenn sie die Krankenkassenbeiträge erhöhen will?

Bisher musste unsere Wirtschaft vor allem effizient produzieren können, um wettbewerbsfähig zu sein.  Auch die Politik war sich da einig. In der Pandemie zeigt sich plötzlich eine Schattenseite dieser Wettbewerbsfähigkeit: sie macht ein System zugleich instabil und fragil.

Wie der Finanzökonom Bernard A. Lietaer in seiner Analyse der Finanzkrise gezeigt hat, haben überlebensfähige Systeme eine optimale Balance zwischen Effizienz und Belastbarkeit. Diese Systeme leisten sich Redundanzen und gelingende und nachhaltige Beziehungen, statt wie unsere Wirtschaft nur danach zu gehen, was ihrem ökonomischen Interesse nützt und so den einen gegen den anderen Standort auszuspielen.

Wir sind bislang sehr stolz auf unsere so leistungs- und wettbewerbsfähige Wirtschaft, wo alles perfekt aufeinander abgestimmt ist und reibungslos funktionieren muss. Nur krisenfest kann diese Markt-Wirtschaft offenbar nicht auch noch sein.

Das sog. Verletzlichkeitsparadox zeigt, dass gerade perfekt funktionierende Systeme bei Störungen unerwartet große Schäden erleiden, die sie mit viel Geld nicht annähernd auffangen können. Nach den unerwarteten Überraschungen seit der Finanzkrise wie Fukoshima, Flüchtlingswelle und jetzt die Viren werden wir künftig häufiger darüber nachdenken, wie unsere Systeme und wohl auch wir selbst resilienter werden können: https://www.resilienz.aufkursbleiben.uni-mainz.de/.

Bei der Frage, welche Medizin wir wollen und wie sich das Gesundheitssystem weiterentwickeln lässt, sollten Patienten und Bürger ein gewichtiges Wort mitzusprechen haben (z.B. in Bürgerräten für Gesundheit), heißt es in http://www.gesundheit-aktiv.de/corona-manifest